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WEHEN - (mg). Ohne Wind geht nichts, sagt Franz Maschek von den Tierfreunden Taunusstein, der auch Vogelschutz-Beauftragter ist. Er meint natürlich die erforderliche Windgeschwindigkeit für die Erzeugung von Strom durch Windräder. Die Windräder seien der effektivste Zweig der erneuerbaren Energien, ohne die eine moderne Volkswirtschaft nicht auskommt, ist er überzeugt.

Auf Standort achten

Franz Maschek ist Mitbegründer des ersten Windparks in Hessen vor 22 Jahren in Ullrichstein im Vogelsberg. In dieser Zeit war Joschka Fischer in Hessen Umweltminister, natürlich ist er zur Eröffnung des Windparks in Turnschuhen erschienen, erinnert sich der Wehener noch genau. „Vergleichszahlen für die Ertragskraft von Windrädern gab es nicht, sodass eine Investition mehr aus ideellen Gründen zur Förderung der Windkraft stattfand.“ Maschek weiter: „Wenn eine Landschaft ,verspargelt‘ werden soll, was ja nicht gerade die Umwelt verschönert, sollte man auf die richtige Wahl des Standortes achten.“ Man sollte nicht das Kind mit dem Bad ausschütten, nicht alles, was machbar sei, sei auch sinnvoll, warnt er.

Um eine gute „Windernte“ zu erzielen, seien Höhenlagen von 700 Metern notwendig, wie zum Beispiel der Vogelsberg, der auch dünn besiedelt ist und viele Freiflächen hat, ohne dass Bäume gefällt werden müssen. In den vergangenen Jahren seien auch Windräder aufgestellt worden, die den Produzenten und Verkäufern Geld einbrachten, aber den Betreibern Verluste, hat Maschek beobachtet.

„Windräder gehören natürlich nicht in Naturschutzgebiete mit seltenen Pflanzen- und Tierarten. Ebenso sind Gebiete, in denen unser Trinkwasser gewonnen wird, wegen der Gefahr eines Unfalls mit dem Hydrauliköl der Windräder zu meiden“, steht für den Naturliebhaber und Vogelfreund fest. Auf dem Taunuskamm befinde sich das größte Ausbreitungsgebiet der auf der Roten Liste stehenden und vom Aussterben bedrohten Bechstein Fledermaus. „Es besteht die Gefahr, dass die Fledermäuse von den Rotoren der Windräder verletzt oder getötet werden. Die Rotoren, die auf der Außenkante eine Geschwindigkeit von über 200 Stundenkilometer erreichen, erzeugen einen Unterdruck. Biologen haben festgestellt, dass Fledermäusen, die in den Unterdruck geraten, die inneren Organe platzen und der Tod innerhalb von ein bis drei Tagen eintritt“, warnt Franz Maschek.

Seltene Fledermäuse

Doch die Fledermäuse hätten leider keine Lobby. „Man stelle sich mal vor, es ginge nicht um Fledermäuse, sondern um unsere Haustiere, die bedroht würden. Was würden wohl die Besitzer denken und tun“, dreht Maschek den Spieß einmal um.

Außerdem gehe die Hauptflugline des Kranichzuges mit über 120 000 Tieren über den Taunuskamm, erlebt er Jahr für Jahr. Bei nebliger Wetterlage fliegen die Kraniche in niedriger Flughöhe, sodass viele der Tiere in den Rotoren der Windräder verenden würden. Deshalb macht Franz Maschek auch keinen Hehl daraus, dass er gegen die geplanten Windräder auf dem Taunuskamm ist. „Es ist verwerflich, wenn moralische und ethische Grundsätze beiseitegeschoben werden, weil Millionenbeträge vorhanden sind, die investiert werden müssen.“

 

Quelle: Wiesbadener Kurier (http://www.wiesbadener-kurier.de/lokales/untertaunus/taunusstein/taunussteiner-vogelschutz-beauftragter-gegen-anlagen-auf-dem-taunuskamm_16668880.htm)