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Dieser kurze Artikel erschien in der Zeitschrift natur, Ausgabe 07/17, Seite 13:

Artenvielfalt in der Agrarlandschaft

Der Brutvogelbestand in der Agrarlandschaft ist in den vergangenen Jahren europaweit gesunken. Laut Monitoring-Daten der Jäger ging alleindie Zahl der Rebhühner um 45 Prozent in neun Jahren zurück. Um die Artenvielfalt zu erhalten, müssen wir künftig zum einen Lebensräume verbessern: Gemeinsam mit Landwirten bemühen wir uns etwa um integrierte Blühstreifen oder Biogas aus Wildpflanzen. Weniger Bürokratie, dafür mehr Anreize sind das Ziel. Und wir müssen Fressfeinde reduzieren: Heute gibt es drei mal mehr Füchse als vor 30 Jahren, hinzu kommen Waschbären oder Minks. Politische Hürden wie die Einschränkung der Jagd mit Fallen oder in Naturschutzgebieten schaden der Vielfalt.

Tillmann Möhring, Deutscher Jagdverband e. V., Berlin

Unsere Stellungnahme dazu:

Dass die Jägerschaft über herzlich wenig Kenntnisse hinsichtlich naturwissenschaftlicher Zusammenhänge verfügt, war eigentlich jedem, der sich der Natur – Flora wie Fauna – verbunden fühlt, klar.

Dass aber nun vom Sprecher des Deutschen Jagdverband, Tillmann Möhring, öffentlich gefordert wird, Wildpflanzen zur „Fütterung“ von Biogasanlagen zu verwenden (nachdem zuvor Blühstreifen angelegt wurden?) macht fassungslos. Deutlicher kann Unwissen nicht dokumentiert werden.

Das wird auch belegt durch die Forderung nach Zulassung der Jagd in Naturschutzgebieten und durch die Kritik an der Einschränkung der Fallenjagd.

Ein Blick ins Nachbarland Schweiz (fast 100 Jahre jagdfreier Schweizer Nationalpark) hätte aufgeklärt: Die Tiere regeln ihre Populationsdichte selbst. Ohne Bejagungsdruck vermehren sie sich weniger stark und die Tierbestände gehen auf ein natürliches Maß zurück. In allen Gegenden Europas in denen die Jagd verboten wurde, sind keine übermäßigen Wildtierbestände festzustellen. Ganz im Gegenteil: Die Artenvielfalt nimmt zu, der Wald verjüngt sich und wächst sogar.

Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass unsere Bevölkerung mal wieder für dumm verkauft werden soll!

Monika Hartmann und Mechthild Plümpe, 06.07.2017

Quellen: Prof. Carlo Consiglio, Vom Widersinn der Jagd (2001)

             Dr. Hans Hertel, Über Sinn und Unsinn des Jagens. In: The Journal of Natural Science 5/2000

             Josef H. Reicholf: Die Zukunft der Arten – Neue ökologische Überraschungen (2005)

             Reform der Jagd, NABU 2002