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Von Florian Leclerc

Mit den Stimmen von CDU, CSU und FDP beschließt der Bundestag, dass Pferde weiterhin gebrandmarkt und Ferkel ohne Betäubung kastriert werden dürfen. Agrarindustrie und Pferdezüchter können das als Erfolg werten.

Eigentlich wollte Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) den "Schenkelbrand" abschaffen, bei dem Pferde von ihren Züchtern mit glühend heißen Brandeisen gebrandmarkt werden. Das jetzt verabschiedete Tierschutzgesetz erlaubt diese Praxis weiterhin. Auch ohne lokale Betäubung der Tiere. Die ist erst von 2019 an Pflicht.

Auch bei der Kastration junger Ferkel sollte von 2017 an eine Betäubung vorgeschrieben sein; sie tritt laut Gesetz nun erst 2019 in Kraft.

Gegen die Proteste von Tierschützern und Opposition hat der Bundestag das neue Tierschutzgesetz verabschiedet, das an der Kastration von Ferkeln und den schmerzhaften Brandzeichen bei Pferden festhält. Das Parlament billigte die umstrittene Reform am späten Donnerstagabend mit den Stimmen von CDU, CSU und FDP. Sie hatten den ursprünglichen Gesetzentwurf im Vorfeld deutlich umgeschrieben.

In Deutschland werden laut Tierschutzorganisation Peta jedes Jahr zwischen 20 und 25 Millionen Ferkel betäubungslos kastriert, weil Verbraucher das Fleisch von nicht kastrierten Ebern wegen des Geschlechtsgeruchs ablehnten. Auch werden den Tieren die Zähne abgekniffen und die Schwänze abgeschnitten.